Holte zur FIFA-Schelte aus: Bondscoach Louis van Gaal bei der offiziellen Spieltags-PK.
Van Gaal: "Warum zur Hölle tun sie das?"
Für die Zurschaustellung von Emotionen ist der niederländische Trainer Louis van Gaal bekannt. Und das nicht erst seit seiner Zeit beim FC Bayern, wo sich der 62-Jährige den Spitznamen "Feierbiest" verdiente. Eine andere Seite am Übungsleiter durften Journalisten am Sonntag auf der offiziellen Pressekonferenz vor der Partie gegen Chile am Montag (18 Uhr MESZ), kennenlernen. Im Blickpunkt der Kritik: die FIFA.Und van Gaal brauchte keine lange Anlaufphase, es sprudelte aus dem gebürtigen Amsterdamer nur so heraus. "Die FIFA spricht immer von Fair Play, und dann spielt sie immer mit solchen Tricks. Das ist nicht gut, das ist kein Fair Play. Warum zur Hölle tun sie das?", schimpfte der Bondscoach. Grund für seine Schelte: Die Elftal erfährt vor dem Spiel gegen die Chilenen nicht, ob sie als Gruppenerster oder -zweiter im Achtelfinale auf WM-Gastgeber Brasilien treffen würde.
Der Weltmeister ist entthront: Die Tristesse ist Xavi, Sergio Ramos und Andres Iniesta anzusehe
Xavi ist gegen die Socceroos nicht am Ball
Wie Spaniens Trainer Vicente del Bosque am Sonntag in Curitiba mitteilte, wird Spielmacher Xavi beim abschließenden Duell des noch amtierenden Weltmeisters gegen Australien am Montag nicht dabei sein. Der geniale Techniker hatte schon das vorzeitige WM-Aus gegen Chile (0:2) von der Bank aus verfolgt. Seinen Einsatz beim Kehraus der Iberer verhindern laut del Bosque "leichte muskuläre Probleme".
Leckies Brust ist der Knackpunkt
Die hochfavorisierten Niederlande wären beinahe über den tapfer kämpfenden Außenseiter aus Australien gestolpert. Weil aber die Umstellungen von Bondscoach Louis van Gaal griffen, "Socceroos"-Goalie Ryan patzte und die "Elftal" eiskalt in der Chancenverwertung war, steht "Oranje" dank des 2:0-Sieges von Chile über Spanien im Achtelfinale, während die "Aussies" den Heimflug buchen müssen.
Sturmtank
Australiens Sturmtank Adam Taggart (Mitte) sorgte bei den "Socceroos" für punktelle Gefahr.
Das 2:0!
Spaniens Fernando Torres (l.) schiebt gegen Australiens Matt Ryan (r.) zum 2:0 ein.
Dritter Sieg im dritten Spiel: Die Niederlande haben die WM-Gruppenphase optimal abgeschlossen und Platz eins gegenüber Chile verteidigt - zwei Joker trafen beim 2:0-Sieg. Gegen wen es im Achtelfinale geht, entscheidet sich ab 22 Uhr in den Partien Brasiliengegen Kamerun und Kroatien gegen Mexiko. Der entthronte Weltmeister verabschiedete sich mit Anstand: Die personell neu formierten Spanier schossen Australien mit 3:0 ab.
Begegnungen
Hat sich einen Plan zurecht gelegt: Niko Kovac.
Kovac: "Wir haben ein Rezept"
Heute Abend um 22 Uhr (MESZ) zählt es für die Mannschaften Kroatiens und Mexikos: Im direkten Aufeinandertreffen duellieren sich beide Länder um einen Platz im Achtelfinale. Die "Karierten" müssen dabei auf Sieg spielen, während "El Tri" schon mit einem Remis in der K.o.-Runde steht.
Hat das Vertrauen des Verbandes: Mexikos Trainer Miguel Herrera.
Herrera: Rückendeckung bis 2018
Die beiden ersten Auftritte der mexikanischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien haben auch beim Verband ihren Eindruck hinterlassen. Zum Lohn bekannte sich Sportdirektor Héctor González Iñárritu in einem Interview mit der mexikanischen Zeitung "El Universal" ausdrücklich zu Trainer Miguel Herrera, der "El Tri" mindestens bis zur Endrunde 2018 in Russland führen soll.
Ein seltenes Bild im Profifußball: Assou-Ekotto attackiert seinen Teamkameraden Moukandjo (li.) per Kopfstoß.
Finkes Zukunft steht in den Sternen
Enttäuschung in Kamerun! Nach der bitteren und auch in der Höhe vollauf verdienten 0:4-Pleite gegen Kroatien müssen die "unzähmbaren Löwen" abermals die Heimreise bereits mit Ende der Vorrunde antreten. Seit der WM 1990, als die Afrikaner bis ins Viertelfinale vorstießen, schaffte es Kamerun bei fünf WM-Teilnahmen nicht, die Gruppenphase zu überstehen. Neben der sportlich äußerst dürftigen Darbietung gegen Kroatien sorgen vor allem Disziplinlosigkeiten und Grüppchenbildung innerhalb der Mannschaft für Gesprächstroff.
Müssen sich viel Kritik anhören: Torjäger Fred und Verteidiger Dani Alves.
Dani Alves verteidigt Fred
Zugeben will es in Brasilien zwar niemand, aber die Furcht vor dem frühen Aus und die Zweifel über das eigene Team sind nach den mageren Auftritten gewachsen. Die Spieler versuchen, nach außen größtmögliche Gelassenheit zu demonstrieren und peilen mit einem Sieg gegen das bereits ausgeschiedene Kamerun (Montag, 22 Uhr) den Gruppensieg an. Allerdings wird im Land heftig diskutiert, dabei steht vor allem die einst so gefürchtete Offensive weiter unter Beschuss.
Abwehrchef!
Marquez (li.), früher beim FC Barcelona aktiv, dirigierte die mexikanische Verteidigung und sorgte für Stabilität im ersten Durchgang
34. min |
Doppelpack
Neymar feiert seinen zweiten Treffer gegen Kamerun.
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Die ersten beiden Achtelfinal-Paarungen sind fix: Brasilien trifft auf Chile, Mexiko auf die Niederlande. Der Gastgeber sammelte zum Abschluss der Gruppenphase gegen Volker Finkes punktlose Kameruner Selbstvertrauen für die K.o.-Phase: Als Lebensversicherung Neymar seine Turniertore drei und vier erzielt hatte, platzte sogar bei Fred der Knoten. Mexiko warf Kroatien verdient mit 3:1 raus - und trotzte dabei einmal mehr einer Fehlentscheidung.
Hitzige Duelle
Hüben wie drüben zeigten die Akteure im ersten Abschnitt viel Engagement. Hier geraten Srna (li.) und Guardado aneinander.
Begegnungen Gruppe A
Tabelle
Im Achtelfinale Holland - Chile - Kolumbien - Costa Rica - Argentinien -Belgien - Brasil - Mexiko -
Australien ausgeschieden
Spanien ausgeschieden
Kamerun ausgeschieden
England ausgeschieden
Bosinien ausgeschieden
Kroatien ausgeschieden
Achtelfinale
28,06 Erster G - A - Zweiter G - B - Brasilien - Chile
29,06 Erster G - B - Zweiter G - A - Niederlande - Mexiko
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